Die Struktur 46 wurde mit der 10 m2 grossen Sondage J geschnitten. Im Profil zeigte sich ein U-förmiger Graben von 0,65 m Tiefe und 2,0 m Breite (Abb1). Die Einfüllung lieferte nur wenig Fundmaterial, vor allem Kleinstfragmente verziegelter Lehmbrocken sowie einige latènezeitliche Keramikscherben. Letztere lassen sich aber nicht genauer datieren. Somit liegt am Nordrand der prospektierten Siedlungszone ein weiterer latènezeitlicher Graben vor. Es bleibt aber offen, ob es sich bei diesem Graben 46 um den nordwestlichen Abschnitt desselben Grabensystems handelt, das 2010 knapp 300 m weiter südwestlich entdeckt wurde (Struktur 30) oder ob sich hier eine zweite latènezeitliche Grabenanlage abzeichnet. Weder die Orientierung der beiden Gräben noch die geomagnetische Prospektion geben dazu irgendwelche Hinweise. Rätselhaft bleibt auch der stufenartige Verlauf der Längsstruktur 46. Hier werden nur weitere Grabungen Antworten liefern können.
Die Feldarbeiten in Oberhallau-Überhürst (SH) sind abgeschlossen. Zur Zeit läuft die wissenschaftliche Aufarbeitung der Befunde und des Fundmaterials. Das reiche Fundgut aus dem latènezeitlichen Graben ist Thema der
Masterarbeit:
Johannes Wimmer
Leitung:
Dr. Othmar Wey