Im Rahmen einer Vorstudie für ein zukünftiges Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pflanzen-wissenschaften der Universität Bern und als Feldübung für unsere Studierende wurde im April und im Juni/Juli 2013 eine erweiterte Uferzone des Burgäschisees auf der Suche nach weiteren Siedlungsplätzen intensiv prospektiert. Auf zahlreichen seenahen Parzellen sowie im nordöstlich des Burgäschisees gelegenen Chlöpfibeerimooses wurde mit Handbohrern 130 Sedimentkernproben gezogen und analysiert. Geländesurveys konnten im Sommer 2013 nur begrenzt durchgeführt werden, da das Umland des Sees mehrheitlich mit Bruchwald und Gebüsch bestockt ist. Die wenigen offenen Zonen sind vor allem ökologische Ausgleichsflächen. Zurzeit werden nur zwei Parzellen als Ackerland genutzt. Zukünftige Surveys sollten vor allem auf den Hangfuss der kleinen Moränen zwischen dem See und dem Dorf Aeschi ausgerichtet sein.
Die Feldprospektion führte zur Endeckung eines sechsten Siedlungsplatzes im Nordwesten des Burgäschisees. Eine der positiven Bohrungen lässt eine Seeufersiedlung mit drei Kulturschichten erkennen. Eine 10 m entfernte Kleinstsondage lieferte dagegen nur eine einzige Kulturschicht. Aus ihr stammen wenige Keramikscherben, die eine Datierung in das ältere oder klassische Cortaillod erlauben.
Im übrigen prospektierten Gelände konnten weitere archäologisch verdächtige Zonen erfasst werden. Mittels kleinen Bodeneingriffen soll in den nächsten Jahren der archäologische Gehalt und ihre Zeitstellung näher geklärt werden.
Leitung:
Dr. Othmar Wey
Literatur:
O. Wey, Die Cortaillod-Kultur am Burgäschisee. Bern 2012