Die Gefässkeramik der Station Egolzwil 3

Egolzwil 3 ist eine der ältesten Feuchtbodensiedlungen der Schweiz und gleichzeitig die namengebende Station der sogenannten Egolzwiler Kultur. Sie datiert ins ausgehende fünfte Jahrtausend vor Christus und liegt im Wauwilermoos (LU) am Rande eines heute verlandeten Sees. In den 50er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Siedlung grossflächig untersucht (Vogt 1951; Wyss 1996). Insgesamt wurde eine Fläche von etwa 2500 Quadratmetern ausgegraben. Dabei wurde eine grosse Menge an gut erhaltenem Fundmaterial geborgen. Die Befunde und die Funde der Siedlung wurden mit Ausnahme der Keramik bereits publiziert (Wyss 1994; Wyss 1996).

Das Projekt hat zum Ziel, die Keramik der Station Egolzwil 3 zu analysieren. Weil aus dem fünften vorchristlichen Jahrtausend in der Schweiz noch nicht viele Fundensembles vorliegen, soll in erster Linie der Komplex als ganzes charakterisiert werden. Da es sich mit Abstand um das grösste Ensemble dieser Zeit handelt (annähernd 18’000 Scherben) kann es sehr gut umschrieben werden. In einem zweiten Schritt wird die räumliche Verteilung der Keramik in der Siedlung untersucht und das Ensemble mit anderen Komplexen verglichen.
Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie Luzern.

Aufnahme und Auswertung der Gefässkeramik:

Annick de Capitani

Wissenschaftliches Fundzeichnen:

Judith Bucher, Annick de Capitani, Susanna Kaufmann

Pläne:

Andreas Christen, Kantonsarchäologie Luzern

Tafelgestaltung:

Anna Kienholz

Datenbankerstellung:

Christoph Lötscher

Gaschromatographische Analysen der Gefässinhalte:

Doerner Institut, Bayerische Staatsgemäldesammlungen.

Literatur: 

de Capitani, A. (2006) Die Keramik der Station Egolzwil 3. Plattform, Zeitschrift des Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde e. V. 13/14, 106-108.

de Capitani, A. La céramique du site d’Egolzwil 3 (marais de Wauwil, canton de Lucerne, Suisse). In: Marie Besse (dir.) Sociétés néolithiques, des faits archéologiques aux fonctionnements socio-économiques. Colloque interrégional sur le Néolithique (Neuchâtel, 1 et 2 octobre 2005)

Vogt, E. (1951) Das steinzeitliche Uferdorf Egolzwil 3 (Kt. Luzern). Bericht über die Ausgrabung 1950. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 12, 1951, 193-215.

Wyss, R. (1994) Steinzeitliche Bauern auf der Suche nach neuen Lebensformen. Egolzwil 3 und die Egolzwiler Kultur. Band 1. Die Funde. Archaeologische Forschungen. Zürich.

Wyss, R. (1996) Steinzeitliche Bauern auf der Suche nach neuen Lebensformen. Egolzwil 3 und die Egolzwiler Kultur. Band 2. Die Grabungsergebnisse. Archaeologische Forschungen. Zürich.