Vor über 20 Jahren konnte der Archäologische Dienst des Kanton Graubünden in Zillis-Reischen GR eine Kulthöhle untersuchen. Davon zeugen verschiedene Weihegaben, u.a. gegen 650 Münzen, grosse Mengen an Speiseabfällen sowie zahlreiche Gefässe aus Keramik, Glas und Lavez. Einmalig sind die Fragmente eines grün glasierten Ringgefässes mit Schlangenauflagen und Medaillons mit der Darstellung verschiedener Gottheiten und Tiere.
Das nur in Teilen erhaltene Kultgefäss konnte im Rahmen einer Neubeurteilung und -wertung der Befunde und Funde durch das Institut für Archäologische Wissenschaften, Abt. Archäologie der Römischen Provinzen, der Universität Bern, in seinem ursprünglichen Aussehen weitgehend rekonstruiert werden. Zu Forschungszwecken und zur Bereicherung der Ausstellung in Zillis stellte der Experimentalarchäologe Hannes Weiss eine Replike des Kultgefässes her, der durch die politische Gemeinde Zillis-Reischen, die Stiftung Kirchendecke Zillis sowie die Bauunternehmung Luzi Bau AG in Zillis.
Im Rahmen eines kleinen Festaktes wird das Kultgefäss am Mittwoch, den 31. August um 18 Uhr, eingeweiht und dem Museum übergeben. Zum Anlass mit Apéro, an dem auch die neuen Erkenntnisse zur Höhle und dem Gefäss von Prof. Christa Ebnöther (Universität Bern) vorgestellt werden, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.